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Systemische Familientherapie

Sobald ein Kind oder mehrere Kinder eine Partnerschaft zur Familie ergänzen entwickelt sich ein Familiensystem mit eigenen Gewohnheiten, Regeln, Ritualen und Mustern. Gerät dieses System in die Schieflage, so sind davon alle Familienmitglieder betroffen und so hat dies Konsequenzen für alle Familienmitglieder.

In die Schieflage geraten kann ein Familiensystem beispiels­weise wenn sich die Eltern trennen, ein Kind aus dem Haus geht, ein Mitglied der Familie krank wird oder stirbt. Dies kann aber auch weniger offensichtliche Gründe haben. Dann wird meist zunächst bemerkt, dass "etwas nicht stimmt". Die Gründe dafür gilt es dann erst einmal zu klären.

Dass sich ein Familiensystem in der Schieflage befindet kann sich z.B. darin zeigen, dass die Kinder schulische, psycho­somatische oder soziale Probleme haben (z.B. sich stark zurückziehen oder aggressiv sind oder gehäuft von Allergien betroffen sind).

Da Familien meist sehr komplexe und einzigartige Systeme sind gilt es zunächst die Probleme aufzudecken und dann Schritt für Schritt vorzugehen. Dabei werden alle Familienmitglieder respektvoll und gleichberechtigt behandelt und jede Meinung und jedes Gefühl hat seine Berechtigung (wenn auch nicht jedes Verhalten). Meist kristallisieren sich dabei bereits die individuellen Familienregeln, die Rollen der Familienmitglieder und die Beziehungsdynamiken heraus, durch die dann Lösungen gefunden werden können.

Verschanzt sich ein Schneckenkind in seinem Häuschen, z.B. wenn es sich sonst nicht anders schützen kann oder wenn es trotzig ist, dann haben die Schneckeneltern wenig Chancen an das Schneckenkind heran zu kommen.

Aber eines ist klar: mit dem Pieksen eines Strohhalmes kommt es nicht raus aus dem Haus, sondern nur mit behutsamem Locken. - Und gelockt werden will es natürlich nicht mit dem Lieblingsgras der Eltern, sondern mit seinem eigenen Lieblingsgras.

Denn: Jede Schnecke will ihre eigene Spur hinterlassen!